Die Sinti sind eine ethnische Minderheit, die eng mit den Roma verwandt ist. Sie teilen viele kulturelle Merkmale und die Romanes/Romnes-Sprache mit den Roma, haben aber auch ihre eigenen spezifischen Traditionen und Gemeinschaften.
Die ersten Sinti sowie verwandte Roma-Gruppen wie die Manush, Gitans und Kale etablierten sich an den Küsten des neuen Kontinents, fernab des Osmanischen Reiches, vor dem sie geflohen waren. Die ersten nachweisbaren Sinti siedelten sich im 14. Jahrhundert in Deutschland an, was einen bedeutenden Wendepunkt in ihrer historischen Migration markiert. Diese Ansiedlung in Europa zeugt von der komplexen und vielschichtigen Geschichte der Sinti und ihrer Verbindung zu verschiedenen Regionen und Kulturen.
Es wird vermutet, dass auch sie ihre Wurzeln im nordwestlichen Indien haben. Von dort aus wurden sie als Versklavte, Soldaten, Handwerker und Diener während der Ghaznawiden-Dynastie verschleppt. Vier Jahrhunderte später kamen die ersten Roma nach Europa, zusammen mit dem Osmanischen Reich, und blieben auch nach der Vertreibung und dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches im Jahr 1914 in Europa.1
Die Musik der Sinti, insbesondere der Jazz Manouche, hat einen bedeutenden Beitrag zur europäischen Kulturszene geleistet.
Wie die Roma wurden auch die Sinti während ihrer Migration durch Europa mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert. Während des Nationalsozialismus wurden sie ebenso wie die Roma vom NS-Regime verfolgt und ermordet.
In Bezug auf Antiziganismus sind die Sinti ebenso wie die Roma Ziel von Vorurteilen, Stereotypen und Diskriminierung aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit. Es ist von entscheidender Bedeutung, sich mit dieser Form der Diskriminierung auseinanderzusetzen und sich für die Rechte und die Würde der Sinti einzusetzen.
Referenzen:
- 1. Knudsen, M.D. (2002). Die Geschichte der Roma und Sinti: Komplette Geschichte von 997 – 2000.
- Kaser, K. (2006). Volk auf Wanderschaft: Geschichte der Roma und Sinti. C.H.Beck.
- Rein, L. (2002). Sinti und Roma: Geschichte, Kultur, Gegenwart. C.H.Beck.